My Verein: der FC Bayern von Hetzerath! My Verein zum fünften Mal hintereinander der Sieger des traditionellen Boßeln der Interessengemeinschaft Hetzerath

Man könnte fast sagen, dass der diesjährige Sieger des 8. Boßeln der Interessengemeinschaft Hetzerath (IGH) schon fast von vornherein feststand. Doch in diesem Jahr war einiges anders. Die Strecke führte entgegengesetzt der langjährig erprobten Tour, wie schon im letzten Jahr, von der Hohenbuscher Straße/Kreuzung Hatzuroderstraße über die Rübenautobahn bis nach Haus Hohenbusch. Gespielt wurde dieses Jahr auch nicht in 2-mal zwei Gruppen, sondern in einer Vierergruppe, also alle Teams parallel. Ein Kinderteam spielte zusätzlich außer Konkurrenz mit.

Nachdem es im letzten Jahr so extrem kalt war, war uns der Wettergott in diesem Jahr gut gesonnen: Plusgrade und kein Regen, immerhin. Der Wind ließ jedoch ab und zu so manche gut gezielte Kugel seine vorbestimmte Bahn verlassen. Die Stimmung aller Teams war ausgezeichnet, als sich der gesamte Trupp aufmachte, um mit so wenigen wie möglichen Versuchen die Strecke hinter sich zu bringen. An der leichten Steigung der Rübenautobahn tat sich so mancher Spieler schwer. Ein Warmlaufen der Kugeln war erst gar nicht gegeben, überall Pfützen in die sich so manche Kugel „verirrt“ hatte und sie somit „kühlte“.

So ging es bis hin zum ersten Etappenziel in der Nähe von Haus Hohenbusch. Man könnte auch sagen: Rückenwind-Seitenwind-Gegenwind. Rainer Rogowski, unser Spielleiter, hatte des öfteren Sorge, dass seine Spielberichte ein Opfer einer Windböe werden. Bis auf einmal hatte er sie unter Kontrolle. Als plötzlich doch ein Blatt vom Wind getrieben über den Acker entwischte, gab Marc Jansen fast alles und fing das flüchtige Blatt nach einem gut 100 Meter langem Spurt routiniert wieder ein.

Kurz vor Haus Hohenbusch wurde das Streckenspiel mit Überqueren der Ziellinie beendet. Jetzt galt es noch für die Mannschaften, vier „Sonderprüfungen“ zu überstehen. Sie flossen in der Summe mit in das Endergebnis ein. Zuerst sollte ein Parcours, bei dem auch „um die Ecke“ geworfen werden musste, bewältigt werden. Er brachte uns auf das Gelände von Haus Hohenbusch. Dort angekommen musste richtig gezielt werden; das Zielwasser wurde ja bereits auf der Strecke gereicht.

Einmal durch ein Holzhindernis hindurch wurde die Kugel gerollt, wenn es denn klappte. Und in einen bereitgestellten Eimer musste geworfen werden. Hier spielten sich teilweise dramatische Szenen ab, wenn z.B. die gut gezielte Kugel beim Aufschlag kurz vor dem Ziel doch noch plötzlich die Richtung änderte oder einfach drüber hüpfte. Ganz schlimm traf es die Spieler, wenn nur der Rand getroffen wurde oder sie einfach wieder raussprang. Menschliche Tragödien spielten sich dort regelrecht ab. Doch umso mehr wurde ein erfolgreicher Wurf bejubelt. Die letzte Prüfung war ein Zielwerfen, bei dem man so nah wie irgend möglich an einen Stein, in mitten eines Kreises stehend, seine Kugel bewegen musste.

Als all dieses geschafft war, wir waren da bereits gut vier Stunden unterwegs, rückte der gesamte Trupp im „Klostercafe“ ein. Der vorher reservierte Tisch war bereits gedeckt. Nun kam der gemütliche Teil, mit einem gepflegten Bierchen, einer heißen Tasse Kaffee oder einfach einem Glas Wasser.

Heinz Willi Wyen und Rainer Rogowski machten sich an die Auswertung. Dem Ergebnis habe ich ja bereits in der Überschrift vorgegriffen. So konnte Christoph van Ool stolz den Pokal für seine siegreiche Mannschaft My Verein II übernehmen. Natürlich bekamen unsere Jungboßelner, die tapfer die gesamte Strecke mitgelaufen waren, auch alle einen kleinen Pokal vom Vorsitzenden der IGH Heinz Willi Wyen überreicht.

Nach der Siegerehrung und dem obligatorischen Siegerfoto kam das Essen: traditionell Grünkohl mit Mettwurst, welches hervorragend schmeckte! Danke und ein Lob an die Küche vom „Klostercafe“. Alles in allem ein schöner Nachmittag mit Hetzerather Mitbürgern und der IGH!

Informationen zum Boßeln

Boßeln (in einigen Regionen als Klootschießen bezeichnet) ist eine Sportart, die in unterschiedlichen Formen in verschiedenen Teilen Europas gespielt wird. Ziel des Spiels ist es, eine Kugel mit möglichst wenigen Würfen über eine festgelegte Strecke zu werfen. Boßeln wird in unterschiedlichen Varianten auf freien Flächen (Feldern, Wiesen), öffentlichen Straßen und befestigten Wegen gespielt. Ursprünglich ist Boßeln eine Mannschaftssportart. Hochburgen sind Ostfriesland, Emsland, Teile des Oldenburger Landes, die schleswig-holsteinischen Landesteile Dithmarschen und Nordfriesland, in Staufenberg (Niedersachsen), in Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf, Willich, Jöllenbeck), in Büttendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Hüllhorst in Deutschland, die Provinzen Drenthe und Gelderland in den Niederlanden sowie Irland. Bekannt ist das Spiel auch in vielen weiteren Teilen Norddeutschlands. Als Tiro de bola aragonesa wird es in der spanischen Provinz Saragossa gespielt, als Bocciaforte (auch Boccia su Strada, Boccia alla Lunga oder Boccetta su Strada) in Italien, als Variante Ruzzola (oder Ruzzolone) ebenfalls in Italien, als Irish Road Bowling in Irland, Kanada und den Vereinigten Staaten und als Krugeln in Huttwil im Schweizer Kanton Bern.

Die regionalen Unterschiede drücken sich in unterschiedlichen Bezeichnungen für die Sportart und ihre Disziplinen aus, deren Vielfalt bei Auswärtigen für Verwirrung sorgen kann. In Ostfriesland und Oldenburg wird zwischen dem ursprünglichen Klootschießen, das auf dem Feld ausgetragen wird, und dem Straßenboßeln unterschieden. Dabei wird auch mit verschiedenen Kugeln geworfen. In Schleswig-Holstein heißen die Feld- und Straßendisziplinen einheitlich Boßeln, in den Niederlanden unterschiedslos Klootschieten. Das aus den Niederlanden beeinflusste Kloatscheeten in der Grafschaft Bentheim vereint Elemente der sonst getrennten Feld- und Straßenvarianten. Das irische Road Bowling, Tiro de bola aragonesa und Boccia su Strada sind Straßenboßel-Varianten, wenn auch teilweise auf Schotterstraßen, das schweizerische Krugeln ist eine Mischung aus Feld- und Straßenkampf, der Wettkampfuntergrund kann hier während des Wettkampfes wechseln.

Außer als Breiten- und Leistungssport wird vielfach – in einigen Gegenden sogar ausschließlich – auch als gesellige Tätigkeit geboßelt, etwa im Rahmen von Feiern oder der regionaltypischen Kohlfahrt.

Besondere Anforderungen an die Teilnehmer stellt in einigen Gegenden die Topografie. Während in Norddeutschland beim Straßenboßeln überwiegend flach mit verhältnismäßig langen Laufstrecken und langgezogenen Kurven gespielt wird, werden in Büttendorf, gelegen am Südhang des Wiehengebirges, einige kurze Anstiege und Senken durchquert, teilweise mit ziemlich engen Kurven. Dabei kommt es oft zu eher kurzen Kugelläufen im Anstieg, aber auch zu sehr langen im Gefälle.

Quelle: Auszug Wikipedia