Wer mehr über die Geschichte unseres Dorfes erfahren will, sollte sich einmal das Dorfarchiv im Kirchturm anschauen. Gerne werden dort noch historisch interessierte Mitstreiter gesucht.

Ergebnisse eifriger und fundierter Recherchen finden sich zukünftig in der Rubrik Historisches auf unserer Homepage. Regelmäßig werden hier neue Artikel eingestellt. 

Das zur Bürgermeisterei Doveren gehörende Dorf Hetzerath erhielt erst im Oktober 1869 eine eigene Schule. Die Vorgeschichte begann 5 Jahre früher. Im August 1864 faßte der Doverener Gemeinderat den Beschluß, eine dritte Schulklasse einzurichten. In der Gemeinde wohnten damals 205 Kinder im schulpflichtigen Alter. Von den 195 schulfähigen Kindern wohnten 38 in der Gemeinde Hetzerath.

Auf Drängen der Hetzerather Familienväter wurden nun Überlegungen angestellt, die geplante dritte Klasse in Hetzerath einzurichten. „Es würden demnach für Doveren 157 resp. 150 Kinder übrig bleiben, welche doch in den bisherigen zwei Klassen zu unterrichten sein dürften". Die Bereitschaft, den Hetzerathern zu helfen, war in Doveren wohl vorhanden, aber die Finanzierung des Projektes machte Schwierigkeiten. Zunächst hatte man vor, urbargemachte Grundstücke zu verkaufen. Doch stellte sich dann heraus, daß sie für Bauzwecke zu naß waren. Eine weitere Schwierigkeit ergab sich, als die Hetzerather Miteigentumsrechte an einer 1843 gebauten Lehrerwohnung geltend machten und von Doveren eine Erstattung zugunsten ihres eigenen Schulbaus forderten. Die Verhandlungen zogen sich lange hin. Erst 1869 wurde der Bau dann realisiert und die einklassige Schule im Oktober 1869 eröffnet. Auf das Recht, einen Lehrer vorzuschlagen, verzichtete man; die Entscheidung überließ man der Regierung.

Der Gemeinderat Doveren beschloß am 30. August 1869 ein Gehalt von 200 Talern für den Hetzerather Lehrer bei freier Wohnung und ca. einem Morgen Garten mit Wiese. Der Schulamtskaniidat Josef Küppers war der erste Lehrer an der neuen Schule, kann aber nicht lange geblieben sein, denn schon 1870 kam Johann Arnolds hierher, der ein Jahr später beantragte, auf den Namen seiner Frau ein Spezereigeschäft eröffnen zu dürfen. 

Der Schulamtsaspirant Jakob Benecken bewarb sich im August 1879 um Anstellung in Hetzerath, und er erhielt auch zum 1. Oktober seine Berufung. Ihm folgte am 1 .November 1882 Aloys Knöppel. In einem Antrag Knöpoels auf Erhalt eines Staatszuschusses heißt es: „Von den Einwohnern Hetzeraths sind nur 18 Einwohner, welche durch Ackerbau ihren Unterhalt haben. Die übrigen Einwohner sind Tagelöhner und Handwerker" (bei einer Seelenzahl von 295). Knöppel verließ Hetzerath im November 1890, um in Rheydt eine neue Stelle anzutreten.

Ihm folgte zum 15.November der Kandidat Mackenstein aus Matzerath zur Aushilfe und zum 10. Dezember der Lehrer Peter Corsten aus Eschweiler. Die Schülerzahlen für 1893 waren: 31 Knaben, 11 Mädchen. Peter Corsten ging im April 1894 nach Doesenberg, ihm folgte der Lehrer Junker, der damals 10 Dienstjahre als Lehrer hatte. 1899 besuchten 30 Kinder die Schule Hetzerath.

Lehrer in Hetzerath bis zur Jahrhundertwende

Karl Küppers (1869)

Josef Arnolds (1870 - 1878)

Jakob Beneken (1878 - 1882)

Aloys Knöppe (1882 - 1890)

Mackenstein (1890)

Peter Corsten (1890 - 1894)

Junker (1894 - nach 1900)

Quelle: Dorfarchiv der IGH