Endlich war es so weit nach Corona bedingter Auszeit. Nach gut 2 Jahren konnte in der Walpurgisnacht das traditionelle Maibaumsetzen endlich wieder gemeinsam zusammen gefeiert werden. Die Zeiten, in denen der Maienbrauch als „unflätig und unchristlich Ding“ untersagt wurde oder als zu „nichts als bloßer Bürger- und Bauernlust“ dienender Brauch galt, sind längst vorbei. Offiziell zugelassen wurde er wieder 1827 durch König Ludwig I. in einer sittenpolizeilichen Verordnung, da es sich um „an sich unschädliche und wohl zu gönnende Vergnügungen“ des Landvolkes handele. 

Auf Einladung des My Verein haben sich rund 250 Dorfbewohner von Jung bis Alt vor der Mehrzweckhalle eingefunden. Für die Versorgung mit Speis und Trank wurde seitens der Organisatoren bestens gesorgt und der bunt geschmückte Maibaum wurde wie üblich mit vereinter Manneskraft auf dem Kirmesplatz aufgestellt. Vor allem war es schön, wieder so viele Kinder unbeschwert toben zu sehen. Beeindruckend war auch die Integration unserer ukrainischen Gäste, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.

Mit den Klängen des Musikvereins wurde nach alter Sitte „Der Mai ist gekommen“ von den Anwesenden mit viel Freude gesungen und anschließend die Maikönigin auserkoren. Die Maikönigin des Vorjahres Janina Schmalen überreichte ihre Krone unter dem Jubel der Anwesenden an die diesjährige Maikönigin Vera van Ool. Sie tanzte dann unter lautem Beifall mit ihrem Liebsten in den Mai. Im Anschluss ging die Feiergesellschaft "zur Bürgerlust und zu gönnendem Vergnügen" mit passender Musik über. 

Maikönigin

Seit dem Mittelalter zählt die Maikönigin zum europäischen Maibrauchtum. Im deutschen Kulturraum war es verbreitet, das schönste Mädchen einer Gegend zur Maikönigin zu küren und nach der Krönung auf dem Maifest zur Versteigerung feilzubieten. Danach wurde das Mädchen entweder an den Meistbietenden oder einen gewählten Maikönig übergeben. Das erzielte Versteigerungsgeld wurde den weniger begehrten Mädchen als Unterstützung zur Aussteuer gegeben. Vor der Versteigerung wurde außerdem eine Strohpuppe nach dem Ebenbild der Maikönigin des Vorjahres gefertigt und verbrannt. 

Herzlichen Dank für die Unterstützung

Das alles wäre nicht möglich, ohne die Unterstützung einer Vielzahl an Personen. Daher sagt der Vorsitzende Marc Jansen des My Verein im Namen aller Danke. Der Dank gilt den Besuchern und den vielen helfenden Händen für ihre tatkräftige Unterstützung vor, während und nach der Veranstaltung. Wir wissen Euer Engagement sehr zu schätzen. Es liegt an uns, das Brauchtum und das Dorfleben lebendig zu halten. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr! Fotos vom diesjährigen Maibaumsetzen können wie üblich in der Galerie aufgerufen werden. 

Informationen zum My Verein Hetzerath
Vereinsleben und Veranstaltungen prägen seit je die Wohn- und Lebensqualität in unserem Dorf. Um die positiven Wirkungen für Hetzerath und unsere Kinder zu erhalten und weiter zu fördern, haben wir uns im My Verein Hetzerath zusammengetan. Damit übernimmt auch die "jüngere Generation" mit über 50 Vereinsmitgliedern Verantwortung für das Gemeinschaftsleben. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Veranstaltungen zu etablieren, bei denen allen Hetzerathern eine Teilnahme einfach gemacht wird. Insbesondere für die jüngsten Teilnehmer mit ihren Familien wollen wir dabei viel kostenlos oder sehr preisgünstig anbieten. Der wachsende Zuspruch zu unseren Veranstaltungen seit Gründung 2015 zeigt, dass diese in Hetzerath gut angenommen werden und den Nerv der Zeit treffen. Wir sind auf dem richtigen Weg. Diesen gilt es auch weiterhin zu pflegen und auszubauen. Gerne auch mit Deiner Hilfe und neuen Ideen oder Anregungen. Du bist herzlich willkommen! Du willst bei uns mitmachen? Dann sende eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.