
Die Mitte 2019 gegründete Geschichts- AG des SPD- Ortsvereins Erkelenz hat sich zur Aufgabe gemacht, die Idee, die diesem Werk von Josef Lennartz zugrunde liegt, aufzugreifen und die Geschichte der SPD in Erkelenz fortzuschreiben. Da es nur noch sehr wenige Exemplare der fundamentalen Arbeit von Josef Lennartz gibt, hat die AG als erstes Produkt das Heft „100 Jahre Sozialdemokratie im Erkelenzer Raum“ digitalisiert. Der Originaltext ist erhalten und bewusst nicht an die neue Rechtschreibung angepasst worden.
Dieser heimatkundliche Beitrag wurde für die Festschrift, anläßlich des 50-jährigen Bestehens der Hetzerather Bergmannssiedlung im Jahre 1989, auf Anregung des heimatkundlich interessierten 1. Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Herrn Willi Mertens, erstellt. Es werden Beiträge zur Ortsgeschichte Hetzerath - z.T. Erstveröffentlichungen - und von den Nachbarorten behandelt, die aufgrund der historischen Zusammenhänge mit genannt werden.

Bis zum Jahr 1939 wurden in Hetzerath 52 Häuser gebaut, in denen rund 300 Menschen wohnten. Ihren Lebensunterhalt bestritten sie hauptsächlich durch die Landwirtschaft. Eine oder mehrere Kühe und etwas Landwirtschaft besaß wohl jeder Haushalt. Dazu übten diejenigen, die hiervon nicht leben konnten, handwerkliche Berufe wie Korbmacher, Holzschuhmacher, Leinenweber, Bauhandwerker oder Tagelöhner aus. Auf dem Webstuhl zu Leinen verarbeitet wurde der selbst angebaute Flachs, der in den nahe gelegenen Maaren gewässert wurde.

Die evangelische Gemeinde in Erkelenz kann im Unterschiede von den evangelischen Gemeinden in ihrer näheren Umgebung nicht auf eine lange Geschichte zurückblicken. In Lövenich gehen die Anfänge der reformatorischen Bewegung bis in das 7. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts zurück: schon 1680 konnten die dortigen nie sehr zahlreichen Evangelischen ihre kleine Diasporakirche bauen.